Walbeobachtung, Ritt zum Wasserfall auf Samana und Bacardi-Insel

Schon bei der Planung unseres Karibik-Urlaubs in der Dominikanischen Republik haben wir sehr viel über Ausflüge auf die Insel Samana gelesen. Als Highlights auf der Halbinsel Samana wurden immer wieder die Walbeobachtung, der Wasserfall Saltos de Limon und die Bacardi-Insel genannt. Und so stand für uns fest, dass wir vor Ort einen Ausflug auf die Insel Samana buchen werden. Unser Hauptziel war das angebotene „Whale watching“ auf Samana. Um ein paar schöne Fotos von Walen zu machen, haben wir dafür extra eine Spiegelreflexkamera von Canon gekauft – man gönnt sich ja sonst nichts.

Nachdem wir uns ein paar Tage im Hotel Dreams Palm Beach Punta Cana erholt hatten, fragten wir unsere Reiseleitung vor Ort gezielt nach dem Ausflug auf die Halbinsel Samana. Uns wurde daraufhin ein Ausflug mit dem Flugzeug nach Samana angeboten, inklusive Walbeobachtung in der Bucht von Samana, Jeep Safari zum Wasserfall Saltos de Limon und ein Ausflug zur Bacardi-Insel. Im Preis von 550 USD für zwei Personen war ein Mittagessen und Getränke inklusive. Die Kosten für den Ausflug nach Samana waren für uns in Ordnung und so haben wir das auch gleich bei der Reiseleitung gebucht. Später haben wir dann auch andere Ausflugsangebote von Punta Cana nach Samana per Flugzeug gesehen, die alle einen ähnlichen Preis hatten.

Los ging es am frühen Morgen mit einem Transfer vom Hotel zum Flughafen Punta Cana. Dort waren wir fast die ersten und haben noch ziemlich lange auf unsere Mitreisenden gewartet, die auch die Tagestour nach Samana gebucht hatten. Mit einer kleinen Propellermaschine (Short 360) sind wir dann an der Küste der Dominikanischen Republik in Richtung Norden nach Samana geflogen. Da wir nicht sehr hoch geflogen sind, hatten wir immer einen schönen Ausblick auf. Gelandet sind wir auf dem Airport El Portillo auf Samana und wurden dort von einem Reiseführer in Empfang genommen. Nach einer kurzen Begrüßung wurde uns der Ablauf des Tages erklärt und wir bekamen erstmal eine Flasche Wasser und eine Tablette gegen See-Krankheit. Hier haben wir dann auch erfahren, dass der Ausflug zum Wasserfall Saltos de Limon keine Jeepsafari ist, sondern mit einem Ritt auf Pferden verbunden ist. In froher Erwartung schauten wir einem erlebnisreichen Tag auf der Halbinsel Samana entgegen.

Walbeobachtung in der Bucht von Samana

Vor dem Airport El Portillo warteten schon Kleinbusse auf uns, mit denen wir zu einem Bootsanleger gebracht wurden. Hier erwartete uns die Mannschaft eines Katamarans, mit dem wir dann in der Bucht von Samana auf Walbeobachtungs-Tour gingen.

Jedes Jahr von Mitte Januar bis Mitte März zieht es die Buckelwale aus dem arktischen Atlantik zur Paarung in die Bucht von Samana im Osten der Dominikanischen Republik. Sie kommen zur Paarung hierher und das warme flache Wasser in der Bucht ist auch ideal für die Geburt und die Aufzucht der Wal-Babys. Die beste Zeit für Whale Watching in der Bucht von Samana ist der Februar. Man hat zwar keine Garantie für eine Walbeobachtung, doch die Chance für eine Walsichtung ist im Februar relativ hoch.

Mit dem Katamaran fuhren wir ca. 30 min in Richtung Eingang der Bucht von Samana. Vom Boot aus hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Küste und die steil aufragenden Berge mit ihrer tropischen Vegetation. Im Eingang der Bucht angekommen, wurde das Boot immer langsamer und wir begannen die Suche nach den Walen. Die See war zwar insgesamt sehr ruhig, aber durch den Stopp des Motors wurden wir von den Wellen ganz schön durchgeschaukelt. Gut dass wir im Vorfeld die Tabletten bekommen und auch genommen hatten – andere fütterten jetzt die Fische mit ihrem Frühstück.

Wir haben ca. 10 Minuten hier gewartet und dann tat sich plötzlich etwas unter uns. Ein Wal schoss aus dem Wasser und klatschte vor unseren Augen mit einer riesigen Fontäne auf das Wasser. Für viele Fotoapparate ging das zu schnell. Dann sahen wir gleich zwei Wale unter unserem Boot die neugierig um uns herum schwammen und ab und zu auftauchten. Das war einfach riesig – diese gigantischen Meeressäuger direkt vor uns! Die beiden Wale schienen direkt unter der Wasseroberfläche miteinander zu spielen und ließen sich immer wieder auch oberhalb blicken.

Nach ca. 10 min hatten dann die Wale genug von unseren Blicken, einer winkte uns mit seiner riesigen Flosse noch einmal zu und dann tauchten sie wieder ab. Wow – das Whale Watching auf Samana ist wirklich ein sensationelles Erlebnis!

Wir fuhren noch einige Zeit mit dem Katamaran auf dem Meer umher, aber es zeigte sich kein Wal mehr. So begannen wir mit der Rückfahrt und für alle gab es noch Getränke. Wie es sich in der Karibik gehört, konnte man auch Rum bekommen. Rum stand auch als nächstes auf dem Programm, denn wir fuhren als nächstes mit dem Katamaran zur Bacardi-Insel.

Bacardi-Insel „Cayo Levantado“ vor der Halbinsel Samana

Hinter der Bezeichnung „Bacardi-Insel“ steckt die Insel Cayo Levantado vor der Halbinsel Samana. Angeblich wurde hier einer der berühmten Bacardi-Werbespots gedreht, was aber nicht bestätigt oder dementiert wurde – also behaupten es die Reiseveranstalter einfach.

Die Bacardi-Insel ist touristisch voll erschlossen und auf der kleinen Insel befindet sich auch ein Hotel. Nachdem wir an der Bacardi-Insel angelegt hatten, wurden wir zum Strand getrieben, vorbei an mit Verkaufsständen mit Bildern, Textilien, Schmuck und Ständen mit Essen und Getränke, wo man z.B. Kokosnuss-Drinks und Langusten kaufen konnte. Bei so vielen Händlern war das „Bacardi-Feeling“ eher Fehlanzeige. Wir wurden zu einer großen Bar am Strand geführt und erhielten hier alle erstmal ein Getränk (Wasser). Wer etwas anderes wollte, musste es natürlich bezahlen. Der traumhafte feinsandige Strand, mit dem türkisfarbenen Wasser und den Kokospalmen könnte aber wirklich aus der Bacardi-Werbung sein. Wir hatten Glück, das zu diesem Zeitpunkt nur unsere Reisegruppe vor Ort war – so konnten wir die Schönheit etwas genießen und uns erholen. Für eine ausgiebige Badepause war allerdings keine Zeit, denn unser Reiseführer drängte schon bald zum Aufbruch, denn wir mussten ja noch zum Mittagessen weiterfahren.

Also ging es wieder zurück zum Anleger, wieder vorbei an den Händlern. Nach kurzer Fahrt erreichten wir eine andere kleine karibische Insel, diesmal ohne Traumstrand, dafür aber mit einer üppigen, tropischen Vegetation. In der Nähe der Anlegestelle befand sind eine große Hütte (naja es war eigentlich nur ein Dach aus Palmblättern) mit Bänken und Tischen, wo uns unser Mittags-Buffet serviert wurde. Es gab verschiedene „Spezialitäten“ der Karibik, was uns zum sattwerden genügte. Wir freuten uns an dieser Stelle schon auf unser Abendessen im Hotel. Wir wurden hier noch einmal mit Getränken versorgt und auch eine Toilette gab es ca. 20 Meter den Berg hoch durch die Wildnis. Nach gut 1 Stunde haben wir dann wieder das Boote bestiegen und wurden zurück zur Halbinsel Samana gebracht, wo das nächste Abenteuer auf uns wartete.

Ritt zum Wasserfall „Saltos de Limon“ auf Samana

Wieder an Land warteten schon ein anders Fortbewegungsmittel auf uns: umgebaute kleine LKW mit viel Platz für noch mehr Touristen. Nachdem wir uns alle da reingequetscht hatten, ging die Fahrt auch schon los. Das Ziel dieser Exkursion war der kleine Ort „El Limon“ im Norden der Halbinsel Samana. Während unserer Fahrt vorbei an grünen Bergen und Tälern konnte man das ursprüngliche Leben auf Samana erahnen. Die Gegend ist sehr schön und der Ausblick wurde mit lauter karibischer Musik aus den Lautsprechern des Fahrzeugs untermalt. Im Ort „El Limon“ angekommen, fuhren wir zu einer Art Ranch, wo schon sehr viele Touristen da waren. Hier bekamen wir wieder Getränke und uns wurde erklärt, wer nicht zum Wasserfall reiten will, bleibt einfach hier und wartet. Eigentlich hatten wir eine Jeepsafari zum Wasserfall gebucht und es war es wirklich ein Ritt auf dem Pferd zum Wasserfall. Kurzerhand haben wir uns entschlossen auch das Abenteuer zu erleben.

Wir wurden zu einer kleinen Hütte gebracht, wo wir von Kindern neue Socken und Gummistiefel bekamen und unsere Schuhe ordentlich verwahrt wurden. So ausgestattet wurden wir dann auf Maultiere gesetzt – für manche war es das erste Mal! Die Tiere sahen eher klapprig und dürr aus und standen wahrscheinlich unter dem Einfluss von Beruhigungsmitteln, aber sie haben sich als absolut sicher und zuverlässig bewiesen. Es Maultier hatte einen Führer, der das Tier mit Zügel, Worte und Pfiffe lenkte. Es ging auf dem Rücken der Maultiere über einen lehmigen und steinigen Weg, der z.T. ein starkes Gefälle hatte, durch Flüsse und Schlamm quer durch den dichten Dschungel des tropischen Regenwalds auf Samana. Es war wirklich ein Abenteuer! Die Verständigung mit unseren Maultier-Führern war schwierig, aber sie zeigten uns verschiedene Palmenarten und auch Kaffee- und Kakao-Pflanzen. Immer noch kämpften wir uns abwärts, was durchaus anstrengend war. Auf einer kleinen Lichtung im Regenwald angekommen, mussten wir dann von unseren Pferden und Maultieren absteigen und den Rest des Weges zu Fuß bewältigen. Der Abstieg zum Wasserfall „Saltos de Limon“ ging wieder über Stock und Stein steil abwärts und wir wussten: der Rückweg wird sehr beschwerlich. Unsere Führer haben uns auch weiterhin begleitet.

Am Wasserfall „Saltos de Limon“ angekommen, bot sich uns ein fantastisches Bild. Mitten im Dschungel des Regenwalds stürzt das tosende Wasser ca. 50 Metern den Wasserfall „Saltos de Limon“ herab und sammelt sich in einem natürlich Becken aus Felsen. Bei diesem schönen Anblick blieben wir erstmal stehen und bewunderten das Wunder der Natur. Dann sahen wir einige, die auf dem vorderen Rand des Beckens standen – wir taten wir es ihnen gleich und balancierten über den ständig vom Wasser überspülten glitschigen Felsen auf die andere Seite. Das glasklare Wasser des Wasserfalls lädt förmlich zum Baden ein. Zum Glück hatten wir Handtücher dabei und so ging es ab ins kühle Nass. In dem Wasserbecken befinden sich Unterwasser einige sehr scharfe Felsen. Wer daran vorbeikam, konnte bis direkt unter den Wasserfall schwimmen. Das war ein echtes Abenteuer.

Nach der kurzen Abkühlung ging es dann vom Wasserfall zurück zur Ranch, erst beschwerlich bergauf zu Fuß und später auf dem Rücken der Maultiere. Hier tauschten wir wieder Gummistiefel gegen unsere Schuhe ein und waren froh es geschafft zu haben. Dann wurden wir wieder mit Wasser versorgt und hatten Gelegenheit, eine überteuerte Foto-CD zu kaufen. Unsere Touristen-LKW warteten schon auf uns und so begaben wir uns Richtung Airport. Als wir den Ort „El Limon“ erreichten, war gerade Schulschluss und die Schulkinder streckten uns gut gelaunt den Mittelfinger entgegen – na dann Herzlich Willkommen.

Nach dem Rückflug vom Airport El Portillo nach Punta Cana und einem schnellen Transfer zum Hotel waren wir sehr erschöpft aber auch sehr froh über diesen schönen Ausflug nach Samana und die bestandenen Abenteuer.

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